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Ausstellung

Ungleicher Ressourcenverbrauch

Die Nutzung der natürlichen Ressourcen steigt seit Jahren kontinuierlich und hat sich in den letzten 30 Jahren mehr als verdoppelt. Setzt sich diese Entwicklung unverändert fort, so werden im Jahr 2050 bis zu 10 Milliarden Menschen schätzungsweise doppelt so viel Ressourcen verbrauchen wie heute: Mineralien, Erze, fossile Brennstoffe und Biomasse.

Dieser Entwicklung steht beim Abbau der Rohstoffe ein immer geringerer Mineraliengehalt entgegen. Daher müssen trotz verbesserter Rohstoffproduktivität immer größere Mengen an Ausgangsgestein mit entsprechend höherem Einsatz von Energie und i.d.R. auch Wasser verarbeitet werden. Für den Bergbau werden in vielen Ländern tropischer Regenwald und landwirtschaftlich genutzte Flächen vernichtet. Insbesondere die tropischen Regenwälder haben jedoch eine wichtige Funktion als „Grüne Lunge“ für das Weltklima.

Würde die Menschen weltweit so viel konsumieren wie Menschen in Deutschland, so würden drei Erden benötigt, um die hierfür notwendigen Ressourcen zur Verfügung zu stellen. Pro Kopf der Bevölkerung fielen beispielsweise im Jahr 2019 in Deutschland 19,4 Tonnen Elektroschrott an –  zehnmal so viel wie in Ghana.

Die 2015 von den Vereinten Nationen verabschiedeten Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals- SDG) betonen daher das Ziel einer globalen Ressourcengerechtigkeit, die letztendlich zu einer absoluten Entkopplung der wirtschaftlicher Entwicklung und des Wohlstands vom Ressourcenverbrauch führen muss. Dies bedeutet, dass Länder wie Deutschland ihren Ressourcenverbrauch auf ein global tragfähiges Niveau senken müssen.

Wie unterschiedlich der Ressourcenverbrauch in Ghana und Deutschland ist, wird am „Ökologischen Fußabdruck“ deutlich. Dieser errechnet den Verbrauch der Ressource Land, die notwendig ist, um die Energie und Rohstoffe zur Verfügung zu stellen, um den bestehenden Lebensstandard aufrecht zu halten. Dieser Flächenverbrauch wird mit den in Realität verfügbaren Flächen verglichen: In Deutschland liegt dieser Wert fast zweieinhalbmal über dem Ghanas. Dies schlägt sich auch im Index für menschliche Entwicklung nieder, den das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen erstellt. Nach diesem belegt Deutschland weltweit den vierten Platz, während Ghana auf Platz 142 landet (2019).

Der unterschiedliche Ressourcenverbrauch wird auch an der Emission der Treibhausgase pro Person  deutlich: Diese liegen in Deutschland 18-mal höher als in Ghana. Mehr als ein Drittel der Treibhausgase in Deutschland fallen in NRW an. Legt man die in NRW gesetzlich verankerten Klimaschutzziele zugrunde, so muss das Land NRW seinen Ausstoß von Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2050 in etwa auf das Niveau senken, das Ghana dann erreicht haben wird.

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