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Nachhaltiges Management von Plastikabfällen

Projekthintergrund

Ghanas Wirtschaft wächst und der Konsum nimmt zu. Die Schattenseite dieser Entwicklung: Es fällt immer mehr Abfall an, vor allem Kunststoffabfall. Die kommunale Abfallentsorgung hat mit dieser Entwicklung nicht Schritt gehalten, so dass nur etwa ein Drittel der Abfälle ordnungsgemäß entsorgt wird. Wegen ihres geringen Gewichts und großen Volumens sind Plastikabfälle für Wertstoffsammler im informellen Sektor wenig attraktiv. Vielfach werden Abfälle daher unter freiem Himmel verbrannt oder auch in die Umwelt entsorgt. So gelangen Plastikabfälle durch den Wind oder auch über Gewässer bis ins Meer. Diese Praxis birgt Risiken sowohl für Ökosysteme als auch für die Gesundheit der Menschen in Ghana.

Wie können die Herausforderungen der Abfallwirtschaft zu Chancen für Einkommensmöglichkeiten und Umweltschutz zugleich werden? Diese Frage bildete den Ausgangspunkt für ein Projekt, das Schrottsammler aus dem informellen Sektor mit kommunalen Stellen und staatlichen Einrichtungen zusammenbrachte.

Ziel des Projekts

Ziel des Projekts war es, in den zuständigen ghanaischen Institutionen, Kommunen, zivilgesellschaftlichen Organisationen sowie in der Privatwirtschaft die fachlichen Kapazitäten für das Management von Kunststoffabfällen zu stärken und am Beispiel der Sammlung von PET-Flaschen Strategien zu erproben, wie Wertstoffe unter Einbeziehung des informellen Sektors für das Recycling erfasst und aufbereitet werden können. Hierdurch konnte aufgezeigt werden, welche Rahmenbedingungen für den Aufbau einer umwelt- und ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft zielführend sind.

Projektaktivitäten

Das Projekt verfolgte seine Ziele in drei Schritten:

Vernetzung und Beteiligung
Zum Projektstart wurde zusammen mit dem ghanaischen Umweltministerium zu einem Stakeholder-Forum in Accra zum Thema nachhaltiges Management von Kunststoffabfällen eingeladen. Dieses richtete sich sowohl an Vertreterinnen und Vertreter des Umweltministeriums und der Umweltbehörde als auch von Kommunen, Abfall- und Recyclingunternehmen, Nichtregierungsorganisationen und auch der Forschung und Lehre. Das Umweltministerium stellte bei dieser Gelegenheit den Entwurf einer nationalen Policy zum Umgang mit Kunststoff und Kunststoffabfällen vor, die mit den beteiligten Akteuren diskutiert wurde. Bereichert wurde die Veranstaltung auch dadurch, dass in Deutschland gewonnene Erfahrungen im Management von Kunststoffabfällen in die Diskussion eingebracht wurden.

Internationaler Erfahrungsaustausch
Rund 20 Vertreterinnen und Vertreter aus öffentlichen Institutionen, der Privatwirtschaft und der Zivilgesellschaft sowie Medienvertreterinnen und -vertreter aus Ghana kamen für ein einwöchiges Fachprogramm nach Nordrhein-Westfalen. Im Mittelpunkt standen Fragen aus der Praxis der Kreislaufwirtschaft, zum Beispiel: Wie organisiert man Sammlung und Recycling? Wozu kann man wiedergewonnenen Kunststoff nutzen? Welche Technologien sind auch in einem Land wie Ghana einsetzbar?

Erprobung in der Praxis
In einem Pilotprojekt wurden getestet, wie in der Umwelt besonders weit verbreitete Kunststoffabfälle wie PET-Flaschen über ein tragfähiges Geschäftsmodell gesammelt und vermarktet werden können. Das Projekt fand in Kumasi, mit etwa drei Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Ghanas, statt. Partner war eine Vereinigung von Schrotthändlern, die Oforikrom Dagomba Line Scrap Dealer Association. Deren Mitglieder wurden in der fachgerechten Sortierung und Aufbereitung der Wertstoffe trainiert und wurden auch beraten, wie sie ihre interne Organisation stärken und ihr öffentliches Erscheinungsbild professionalisieren können. Das Projekt half auch beim Aufbau von Kunststoff-Sammelstellen in Kumasi. Für den Transport der Wertstoffe zum PET-Ankäufer, an die Küste nach Tema, wurden Leerfahrten eines Unternehmens der Kunststoff produzierenden Industrie genutzt.

Bildergalerie

Projektsteckbrief

Titel: Nachhaltiges Management von Kunststoffabfällen in Ghana
Laufzeit: Dezember 2017 – Februar 2019
Sektor: Umwelt

Gefördert durch: Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen

Partner und Akteure

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