Projekthintergrund
Die Beseitigung der stetig wachsenden Abfallmengen stellt die Kommunen in Ghana vor Probleme. Es fehlt an Konzepten für ein effektives Entsorgungsmanagement sowie für die Vermeidung und Wiederverwertung von Abfall, an Finanzmitteln und Fachpersonal, an Infrastruktur, Sammel- und Lagerkapazitäten. Studien des ghanaischen Umweltministeriums zufolge sind nur 40 Prozent der städtischen Bevölkerung für einen Abfall-Abholservice registriert. Müll wird häufig wild entsorgt. Die Menschen unterschätzen, dass dadurch große Probleme für die Umwelt und für ihre eigene Gesundheit drohen. Dies gilt auch für Kumasi, die zweitgrößte Stadt Ghanas. Im Gegensatz zu vielen anderen Kommunen verfügt Kumasi über eine Deponie für die Entsorgung von Abfällen. Da jedoch keine Abfalltrennung stattfindet, wird diese nicht nur für Restabfälle, sondern für alle Arten von Mischabfällen genutzt. Die zur Verfügung stehende Deponiekapazität wird daher viel zu früh erschöpft.
Ziel des Projekts
Das Projekt zielte darauf ab, am Beispiel der Stadt Kumasi handlungsorientierte Strategien und Konzepte für effektives Abfallmanagement ghanaischer Stadtverwaltungen zu entwickeln.
Projektaktivitäten
Vorbereitungsmission
Um Kontakte zu den relevanten Stellen in der Stadtverwaltung Kumasi, der Technischen Hochschule Kwame Nkrumah University of Science and Technology (KNUST) sowie mit ausgewählten Firmen der Abfallwirtschaft aufzubauen, führte die GIZ eine einwöchige Vorbereitungsmission nach Kumasi durch. Dabei wurden mögliche Teilnehmerinnen und Teilnehmer für einen Multi-Stakeholder-Workshop in Kumasi identifiziert und die inhaltliche und logistischen Planung eins Multi-Stakeholder-Workshops vorgenommen.
Multi-Stakeholder-Workshop und Folgetreffen
Zur Entwicklung einer Planungsgrundlage und Analyse der Probleme im kommunalen Abfallmanagement in Kumasi wurde im Januar 2013 ein mehrtägiger Multi-Stakeholder-Workshop in Kumasi durchgeführt. Um sich ein möglichst umfassendes Bild machen zu können, nahmen neben der Stadtverwaltung Kumasi auch Vertreterinnen und Vertreter der Regionalregierung, von wichtigen Ministerien, der nationale Umweltagentur, des Königshauses der Provinz Ashanti, von Abfallunternehmen, der lokalen Wirtschaft, der KNUST sowie zivilgesellschaftliche Organisationen und Schulen an dem Workshop teil.
40 Stakeholder diskutierten bei der Veranstaltung, welche Maßnahmen besonders dringend sind und wie die Verbesserungen für den Abfallsektor in Kumasi angepackt werden sollen. Auch Vertreter des deutschen Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) finanzierten Projekts „Megacities“ konnten Erfahrungen und Perspektiven aus ihrem Vorhaben einbringen.
Die wichtigsten Ergebnisse des Multistakeholder-Dialogs wurden in Arbeitsgruppen im Februar 2013 in Kumasi konkretisiert und bei Nachfolgetreffen mit der Stadtverwaltung Kumasi zu fünf Handlungsoptionen zusammengefasst. Die Ergebnisse wurden auch mit relevanten Partnern aus Nordrhein-Westfalen reflektiert und ihre mögliche Beteiligung an der weiteren Zusammenarbeit diskutiert.
Die Ergebnisse des Projekts bildeten eine wichtige Grundlage für das Folgeprojekt „Klima- und Ressourcenschutz zur nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung in Ghana“. Insbesondere das gestärkte Bewusstsein für die Probleme des kommunalen Abfallmanagements, die Bündelung lokaler Kompetenzen und die strategischen Handlungsansätze bereiteten den Boden für das weiterführende Klima- und Ressourcenschutz-Projekt.
Titel: Kommunales Abfallmanagement in Kumasi
Laufzeit: Dezember 2012 – Februar 2013
Sektor: Umwelt
Gefördert durch: Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen
- Ashanti Regional Coordinating Council (ARCC)
- Environmental Protection Agency Ghana
- Ghanaian Ministries of Local Government and rural Development
- Kwame Nkrumah University of Science and Technology (KNUST)
- Stadtverwaltung Kumasi