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Exportförderung für ghanaische Unternehmen

Projekthintergrund

Wirtschaftsaufschwung durch Export
Die wirtschaftliche Entwicklung Ghanas war seit Mitte der 1990er Jahre eine Erfolgsgeschichte. Insbesondere um das Jahr 2010 herum erreichten die Wachstumsraten mit bis zu 15 Prozent ein hohes Niveau. Auch bei der Armutsbekämpfung war das westafrikanische Land erfolgreich. Doch 2016 kam der Einbruch: Durch den Verfall der Rohstoffpreise sank das Wirtschaftswachstum auf ein Rekordtief. Inzwischen hat sich die ghanaische Wirtschaft zwar wieder erholt, doch das Tief machte die Abhängigkeit Ghanas von den Weltmarktpreisen für seine Hauptexportgüter Gold und Kakao deutlich.

Einkommen und Vermögen sind in Ghana zudem sehr ungleich verteilt. Viele Ghanaer leben immer noch in Armut und sind unzufrieden, weil vom Wirtschaftswachstum nichts bei ihnen ankommt.

Kleine und mittlere Unternehmen könnten viel dazu beitragen, die Lage zu verbessern, denn sie schaffen Arbeitsplätze und Einkommensmöglichkeiten. Gerade angesichts der hohen Jugendarbeitslosigkeit brauchen die kleineren Unternehmen Unterstützung, damit sie wachsen und Arbeitsplätze schaffen können. Wachstum erfordert Zugang zu neuen, auch internationalen Märkten. Unternehmen aus Ghana sind jedoch häufig nur begrenzt international wettbewerbsfähig. Oft fehlen ihnen die nötigen Kenntnisse und Voraussetzungen, um sich auf internationalen Märkten zu behaupten und die Produkte genügen nicht den internationalen Standards.

Ziel des Projekts

Das Projekt zielte darauf ab, die internationale Wettbewerbsfähigkeit von ausgewählten Unternehmen aus Ghana zu stärken und ihnen Zugang zu internationalen Märkten zu ermöglichen. Damit unterstützte das Projekt die Wirtschaftsentwicklung und die Schaffung von Arbeitsplätzen in Ghana. Es leistete damit zugleich einen Beitrag zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals/SDGs), die dauerhaftes, inklusives und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fordern.

Projektaktivitäten

Entwicklung eines Exportförderungsprogramms
Zu Projektbeginn wurden die Bedarfe von kleinen und mittleren Unternehmen in Ghana näher analysiert. Auf dieser Grundlage wurde ein Programm zur Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit von ghanaischen Unternehmen entwickelt. Das Programm wurde gemeinsam mit einer Fortbildungseinrichtung aus Nordrhein-Westfalen erarbeitet, die auf das Thema spezialisiert ist. Es umfasst Qualifizierungsmaßnahmen in Ghana und Deutschland sowie die Möglichkeit, auf Messen und durch B2B-Treffen Geschäftskontakte zu knüpfen.

Bewerbungs- und Auswahlverfahren
Bis zu 20 Unternehmensvertreter*innen aus Ghana konnten sich für die Teilnahme an dem Programm qualifizieren. Das Bewerbungs- und Auswahlverfahren fand in Zusammenarbeit mit der Auslandshandelskammer (AHK) Ghana statt. Entscheidend waren Faktoren wie Größe des Unternehmens, erste internationale Erfahrungen, Menge der Produkte und Attraktivität für den Export sowie Potenzial für die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Infrage kamen viele Branchen, die in Ghana stark sind, etwa Bekleidung, Möbel, Inneneinrichtung, Schmuck, Lebensmittel und Kosmetik. Die Auswahl der Programmteilnehmerinnen und -teilnehmer fand in enger Abstimmung mit weiteren Programmen der GIZ und der sequa gGmbH statt.

Qualifizierung in Ghana und NRW
Das Qualifizierungsprogramm bot den ghanaischen Unternehmensvertreter*innen zwei Trainingsmaßnahmen zur Exportförderung. Bei einem dreitägigen Training in Ghana unter dem Motto „Fit for Germany“ wurden Grundlagen für die erfolgreiche Vermarktung von Produkten in Deutschland vermittelt. Themen waren unter anderem die deutsche Geschäftskultur, internationale Standards, EU-Importbestimmungen, Produktqualität und Design sowie Marketing und Präsentation. Anschließend bot ein Intensiv-Trainingsprogramm von Mai 2020 bis Januar 2021 vertiefendes Know-how für die mittelfristige Exportplanung. Das Intensivtraining fand Coronabedingt digital und nicht in NRW statt. Bei dem Intensivtraining ging es zum Beispiel um Marktanalyse, internationales Branding, Vertriebswege und Vermarktungsstrategien, Preisgestaltung, Produktqualität,  Zertifizierungen und E-Commerce. Ergänzend fanden individuelle Business Coachings statt sowie Schulungen zur Vermittlung von interkulturellen Kompetenzen.

Messeauftritte und Geschäftskontakte
Die Programmteilnehmenden aus Ghana erhielten durch Messestipendien die Möglichkeit, ihre Unternehmen auf Fachmessen in Nordrhein-Westfalen zu präsentieren. Durch die Messestipendien konnten die ghanaischen Unternehmer*innen ihre Produkte zum Beispiel bei der Lebensmittelmesse ANUGA in Köln und bei der Messe Mode-Heim-Handwerk in Essen dem Fachpublikum vorstellen. Organisiert wurden auch B2B-Meetings, damit die ghanaischen Unternehmensvertreter*innen Geschäftskontakte zu deutschen Firmen knüpfen konnten.

Bildergalerie

Projektsteckbrief

Titel: Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit von ghanaischen Unternehmen mit Exportpotenzial
Laufzeit: Mai 2019 – Dezember 2021
Sektor: Wirtschaftsentwicklung

Gefördert durch: Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen

Partner und Akteure

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