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Gesundheitspartnerschaft NRW–Ghana

Projekthintergrund

Trotz erheblicher Fortschritte ist die medizinische Versorgung der Bevölkerung in Ghana als unzureichend zu bezeichnen. Insbesondere ärmere Bevölkerungsgruppen haben oft nur eingeschränkten Zugang zu angemessenen Gesundheitsdiensten: Es mangelt an medizinischem Fachpersonal, insbesondere an gut ausgebildeten Fachärzt*innen und angemessen ausgestatteten Gesundheitseinrichtungen.

Das ghanaische Gesundheitsministerium ist bestrebt, bis 2030 eine flächendeckende Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung des Landes zu erreichen. Zu diesem Zweck hat die ghanaische Regierung verschiedene Maßnahmen, wie den Bau neuer Krankenhäuser, eingeleitet und es werden mehr Fachkräfte im Gesundheitswesen ausgebildet. Es fehlt jedoch nach wie vor spezialisiertes medizinisches Personal und hochwertige Weiterbildungsangebote zur Ausbildung von Fachärzt*innen.

Vor diesem Hintergrund wurde im Rahmen der Ghana-NRW-Partnerschaft ein langfristiges Fachprogramm zur Stärkung des ghanaischen Gesundheitssektors aufgelegt. In dem Pilotprojekt lag der Schwerpunkt auf der Vernetzung von Akteur*innen aus Gesundheitseinrichtungen in Ghana und NRW, der Anbahnung von Partnerschaften sowie der Erprobung von Weiterbildungsformaten für Gesundheitsfachkräfte aus Ghana. Mit Hilfe der Expertise aus NRW sollte dazu beigetragen werden, das Fachwissen von Gesundheitsfachkräften aus Ghana zu vertiefen und die Kapazitäten von Gesundheitseinrichtungen in Ghana zu stärken.

Ziel des Projekts

Ziel des Projekts war es, Gesundheitsakteure aus Ghana und NRW zu vernetzen, Partnerschaften und den medizinischen Fachaustausch zu fördern und gezielte Weiterbildungsformate zu erproben, die zur Stärkung des Gesundheitssektors in Ghana beitragen.

Das Vorhaben sollte zur Erreichung des dritten globalen SDG beitragen, wonach ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters zu gewährleisten und ihr Wohlergehen zu fördern sind.

Projektaktivitäten

Delegationsreise „Gesundheitspartnerschaft NRW–Ghana“
Zur Anbahnung der Partnerschaft fand im Februar 2024 eine einwöchige Delegationsreise von Vertreter*innen des Gesundheitssektors aus Ghana nach NRW statt. Mit dieser Reise wurde ein erster Austausch und eine Vernetzung zwischen den Akteur*innen aus Ghana und NRW initiiert und erste Ideen für die Ausgestaltung der Gesundheitspartnerschaft entwickelt. An der Reise nahmen 12 Vertreter*innen aus dem ghanaischen Gesundheitsministerium, dem Ghana Health Service und aus fünf Lehrkrankenhäusern aus Ghana teil.

Bedarfsanalyse an Krankenhäusern in Ghana
Anschließend reiste ein Team von Mediziner*innen aus drei NRW-Universitätskliniken nach Ghana, um die Ausbildungsbedarfe vor Ort zu analysieren und die Inhalte des geplanten medizinischen Weiterbildungsprogramms in NRW mit den Vertreter*innen der ghanaischen Krankenhäuser abzustimmen. Der Fachbesuch ermöglichte, dass die geplante Weiterbildung in NRW auf die Bedürfnisse in Ghana abgestimmt wurde. Bei der Reise wurden zudem Ideen für einen langfristigen Fachaustausch und für Partnerschaften weiterentwickelt.

Weiterbildungsprogramm in NRW
Auf der Grundlage der Bedarfsanalyse wurde ein praxisorientiertes Weiterbildungsprogramm zur Qualifizierung von 30 Gesundheitsfachkräften aus Ghana entwickelt. Das einmonatige Weiterbildungsprogramm in NRW fand im September 2024 an den Universitätskliniken in Aachen, Bonn und Köln statt. Teilnehmende waren vorrangig Ärzt*innen aus fünf Lehrkrankenhäusern außerhalb der Metropolregionen in Ghana. Sie erhielten die Gelegenheit, ihr Fachwissen in spezifischen Bereichen wie Anästhesie, Notfallmedizin, Unfallchirurgie, Gynäkologie und Neonatologie anwendungsorientiert zu vertiefen. Dabei wurden sowohl theoretisches Fachwissen als auch praktische Fertigkeiten durch Training, Simulationen und Hospitationen in den drei NRW-Universitätskliniken vermittelt.

Krankenhauspartnerschaften
Darüber hinaus unterstütze das Projekt die Initiierung und Förderung von Partnerschaften zwischen Krankenhäusern in Ghana und NRW. Die Partnerschaften sollen einen längerfristigen Planungshorizont ermöglichen, der über Einzelmaßnahmen hinausgeht. Dazu wurde eine bestehende Partnerschaft zwischen dem Kings Medical Center in Bontanga und dem Klinikum Dortmund / Verein „Unterstützung der medizinischen Versorgung in Ghana e.V.“ unterstützt, um die bereits initiierten Fachaustausche und Trainings für Gesundheitsfachkräfte weiter zu vertiefen. Ferner wurde die Anbahnung weiterer Partnerschaften zwischen den beteiligten NRW-Universitätskliniken und fünf Krankenhäusern aus Ghana durch gemeinsame Folgeaktivtäten vorangetrieben.

Bildergalerie

Projektsteckbrief

Titel: Gesundheitspartnerschaft NRW–Ghana
Laufzeit: September 2023 – Februar 2025
Region: Ghana
Sektor: Gesundheit

Gefördert durch Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen

Partner und Akteure

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